Städtepartnerschaftsreise 2017 des KVV – einmal anders
Ein Bericht von der diesjährigen Städtepartnerschaftsreise nach Skegness/Großbritanien. Nach 2 Jahren Abstinenz war es wieder einmal soweit.
Um die Freundschaft zwischen Bad Gandersheim und Skegness zu bekräftigen, reisten 28 deutsche Bürger vom 01.06. bis zum 07.06.17 in die englische Stadt an der Nordsee. Vieles war anders als sonst.
Anstatt mit dem Bus und der Fähre wählte die Gruppe diesmal Flugzeug und Privatfahrzeuge. Die Reise konnte so relativ günstig gestaltet werden, zumal die englischen Freunde die deutschen Gäste mit einem großen Bus abholten und immer wieder auf eigene Kosten zu verschiedenen interessanten Zielen brachten.
Mit einem Viertel aller Reisenden war der Anteil der in Familien untergebrachten Gandersheimer relativ hoch. Obwohl die English-Kenntnisse der Teilnehmer höchst unterschiedlich waren, konnte wohl jeder am Ende sagen: „Ich hab‘ ein paar Brocken dazu gelernt".
Das Alter der Teilnehmer variierte so stark wie vielleicht noch nie zuvor. Von 10 bis 85 war alles dabei. Eigentlich eine total inhomogene Truppe, die ihre Stärken jedoch zeigte, wenn es darum ging, anderen zu helfen. Sei es bei der Kofferbeförderung, bei der Unterstützung/Begleitung von Menschen mit starken oder weniger starken Behinderungen oder in den Grüppchen, die sich immer wieder neu bildeten und unterschiedliche Reisende miteinander verbanden.
Nicht unschuldig an der guten Stimmung war auch die hervorragende Betreuung durch die Gastgeber. Da gab es ein „Twinning“-Treffen mit einem tollen Menü in einem schön vorbereiteten Ambiente- zumal der Vorsitzende des englischen Partnerschaftstreffen- Herr Brian Chapman – in dieser Zeit auch noch seinen 65. Geburtstag feierte.
Der neue Bürgermeister der Stadt - Danny Brookes - lud die ganze Gruppe kurzerhand zu einer Tea-time in das Indulgence Café/Skegness ein. Wer hier allerdings nur mit einer Tasse Tee gerechnet hatte, sah sich schwer getäuscht. Da gab es - Schnittchen aller Arten oder süße Stückchen…. die Reisenden hatten – Gott sei Dank – keine Waage dabei!
Zum Programm - denn das gestaltete sich auch etwas anders als in den Jahren zuvor. Ein Plan der Kontraste wie
- eine Naturschutzveranstaltung im Wattenmeer contra Las Vegas-Shopping.
- eine Wattwanderung contra Kneipentour.
- mit Tigern auf 20 cm Nähe links und rechts eines schmalen Weges.
- Besichtigung von typischen englischen Städten wie Woodhal Spa oder Newark.
- Besichtigung einer Fledermauskirche oder einer spätmittelalterlichen Burg.
Und neu auch der Besuch von London mit - je nach Interesse - Madame Tussaud, Tate Gallery, Phantom of the Opera, Changing the Guards am Buckingham Palast, Shopping in der Carnaby Street, Essen in China town…..
Zwar hätten die Hotels etwas besser sein können, dafür wurden alle wiederum durch das Wetter entschädigt, welches sich - anders als sonst und nur mit kleinen Ausnahmen – überhaupt nicht „very britisch“ zeigte. Für alle Altersgruppen war etwas dabei.
In seiner Tischrede wies der Leiter der deutschen Städtepartnerschaftssparte, Norbert Braun, darauf hin, dass die Freundschaft zu Skegness gerade in Zeiten des Brexit wichtig sei und besonders gepflegt werden sollte, dass der bereits im letzten Jahr zustande gekommene Schüleraustausch weitere Unterstützung verdiene und weiter ausgebaut werden sollte, dass bei Zustandekommen einer Landesgartenschau in Bad Gandersheim 2022 sich die Bad Gandersheimer sehr über eine aktive Teilnahme Ihrer Partnerstadt freuen würden.
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Lebendige Städtepartnerschaft
Skegness-Fahrt vom 23.07 – 28.07.2015
Mit einem komplett ausgebucht Bus ging es am Donnerstag über Holland nach Skegness. Unterwegs ein deftiges Frühstück. Von Calais aus durch den Eurotunnel, der ganze Bus mit Insassen in einem Eisenbahnwaggon, ca. 40m tief unter dem Meeresboden.
In Dover angekommen ging es dann auf der linken Straßenseite weiter. Eine verpasste Abfahrt und ein Zwischenstopp sorgte dafür, dass die Teilnehmer erst mit 4 Stunden Verspätung von den englischen Freunden aus Skegness in Empfang genommen und in ihre Quartiere begleitet werden konnten. Die meisten Mitfahrer waren in kleinen, typisch englischen Hotels untergebracht, in denen sie morgens - auch wiederum typisch englisch – unter anderem mit scrambled eggs, red beans und orange jam verwöhnt wurden.
Am Freitag stand der Besuch der alten Hafenstadt Louth auf dem Programm. - sehenswert die Kirche aus dem 16. Jahrhundert. Wolle war lange der Exportschlager dieser Stadt. Ein kleiner Markt lud Neugierige zu einem kleinen Rundgang ein.
Die Rückfahrt ging über die Küstenstadt Mablethorpe, wo die Teilnehmer sich an dem ausgedehnten Strand beim Bau von Sandburgen versuchten. Das Wetter war typisch englisch. Es gab dann einen Empfang durch den Bürgermeister von Skegness in einerGaststätte. Bei dieser Gelegenheit wurde auch ein Schreiben der Bad Gandersheimer Bürgermeisterin Franziska Schwarz vorgetragen, die sehr bedauerte, nicht dabei sein zu können, aber ihren Besuch in Skegness bei der nächsten Gelegenheit ankündigte und den Bürgermeister von Skegness in die Roswitha-Stadt einlud.
Am Samstag ging es dann zunächst zu einer Glasmanufaktur nach King’s Lynn. In der Caithness Glass Company konnten allerlei Gegenstände erworben werden - von Murano-Glas über Spiegel hin bis zu schaurigen Tassen. Es folgte dann ein Highlight der Reise – Schloss Sandringham dem Wintersitz der Queen, aber auch – ganz aktuell - als der Ort, wo der Thronfolger William mit seiner Frau Kate ihre Kinder aufziehen wollen. Abgeschirmt vom Touristenrummel lebt die königliche Familie in einem Cottage wenige Kilometer vom eigentlichen Schloss entfernt. Das Hauptgebäude selbst wird aber immer wieder für königliche Events gesperrt. Das Schloss wurde ursprünglich im 13. Jh. erbaut. Im Inneren geben Gegenstände einen Einblick in das Leben der königlichen Familie. Die ausgedehnten Gärten laden zum Flanieren ein und ein Souvenirshop mit Café tragen zum Wohlfühlen bei. Auf der Rückreise luden die englischen Gastgeber zu einem Abendessen in Boston ein. Der Renner waren „Fish and Chips“, eine Mahlzeit, die man wohl nur in England traditionell auf diese Weise zubereitet bekommt.
Der Sonntag begann dann mit einem Besuch auf einem Pferdehof. Freiwillige Helfern haben sich hier zur Aufgabe gemacht, schlecht behandelten und ausgestoßenen Tieren eine Bleibe zu geben. Zu jedem Pferd gab es zum Teil ergreifende Storys.
Dann kam der Regen! Das für den Nachmittag geplante Gartenpicknick fiel ins Wasser und wurde kurzerhand in ein Museum verlegt. In der Village Church Farm wurden alle mitgenommen in die Vergangenheit der Region: Inmitten alter Häuser (aus den Zeiten von König Georg III bis Königin Viktoria) wurden alle in alte Zeiten versetzt. Unmengen von Häppchen – gereicht von den englischen Gastgebern - ,Akkordeonklänge, Schauspieler in viktorianischen Kleidern und Ansprachen sorgten für Ersatz, der besser nicht hätte sein können.
Am Sonntagabend und Montagvormittag war dann Freizeit: Shopping in Skegness, kleine Wanderungen am Strand oder Kneipenbesuche, usw.
Montagnachmittag wurde im Zentrum der Stadt mit Beteiligung des Bürgermeisters und vielen Partnerschaftsfreunden eine deutsche Eiche gepflanzt als Erinnerung an die ehemaligen Bad Gandersheimer Persönlichkeiten innerhalb der „Twinning“: Elizabeth Sälzer und Hermann Vogel. Begleitet von schönen Melodien - gespielt von der Silverband, die Bad Gandersheim im letzten Jahr noch besucht hatte - gelang eine würdige Gedenkveranstaltung. Im Anschluss daran besuchten alle eine Ausstellung Gandersheimer Künstler, die im Embassy Theatre initiiert vom Kunstkreis Brunshausen eröffnet wurde. Sie wird für weitere 4 Wochen dort zu sehen sein.
Am Abend dann ein Dinner!! Wieder einmal eingeladen von den englischen Gastgebern erwartete die Teilnehmer im 4. Stock eines zentralen Gebäudes mit herrlichem Ausblich auf die See ein mehrere Gänge-Menu vom Feinsten . Abgerundet wurde das Ganze von einer Tombola bei der die Herren Damentaschen, Antialkoholiker Wein oder Erwachsene Kinderspielzeug und vieles mehr gewinnen konnten.
Eigentlich war der Aufenthalt zu kurz. Darüber tröstete dann auch bei der Rückfahrt nicht ein mehrere Gänge-Menü in Bergues bei den Schti’s (Nordfrankreich) oder die interessante Fahrt mit der Fähre hinweg.
Bleibt nur zu hoffen, dass sich Ähnliches wiederholen lässt. Weitere Informationen erteilt Herr Braun 05382/3511.
Telefonzelle aus Skegness als Kunstwerk in Bad Gandersheim
Der britische Fotograf und Künstler John Byford aus Skegness hat der Stadt Bad Gandersheim am 14.09.2015 eine englische Telefonzelle als Kunstwerk geschenkt. Sie hat ihren Platz auf der Stiftsfreiheit gefunden.Er hat die Stadt aber nicht nur mit der Telefonzelle überrascht. Am "Tag des Denkmals" zauberte er eine römische Münze aus Britannien hervor - und schenkte sie den Betreibern des römisch-germanischen Schlachtfeldes Harzhorn.
Ehrenbürgerschaft für Brian Chapmann.
Brian Chapman, der Vorsitzende der Twinning Association in Skegness, wurde für seine Verdienste in der Stadt Skegness am 15. April 2011 die Ehrenbürger-Urkunde im Rathaus feierlich überreicht.
30 Jahre Skegness-Städtepartnerschaft
Eine Delegation der Sparte Städtepartnerschaften des KVV und Vertreter des Rates folgten einer Einladung aus Skegness und besuchten vom 02.-07.07.2009 die Stadt.
Am 02.07.09 startete der Bus mit 36 Teilnehmern in Richtung Rotterdam. Eine Fähre setzte sie über nach Hull, welches um 08:00 Uhr des nächsten Tages erreicht wurde. Weiter ging es nach Lincoln zur Besichtigung der Kathedrale. Mr. Geoffrey Kirby führte mit dem bekannten englischen Humor durch das imposante Gebäude. Sehenswert auch die Bibliothek mit ihren alten Schriften. Anschließend ging es in das Lincoln Castle.
Danach fuhr die Gruppe nach Skegness ins Rathaus zur Begrüßung durch die Bürgermeisterin Pat Phillips. Nach diesen Formalitäten trafen sich alle zum Buffet im North Shore Golfhotel. Eine Bildershow erinnerte an die 30 Jahre erfolgreiche Städtepartnerschaft. Am 04.07.09 stand York mit seiner fast zweitausendjährigen Geschichte auf dem Besuchsprogramm. Beneidenswert die so gut wie unversehrte Altstadt mit ihrer Stadtmauer. Das Yorker Münster ist die größte Kathedrale nördlich der Alpen! Zurück ging es danach über Louth, wo in einem Fish & Ship- Restaurant die Fischesser auf ihre Kosten kamen.
Am Sonntag, den 05.07.09 dann die Veranstaltungen anlässlich der 30-jährigen Städtepartnerschaft. Die Mitglieder der Skegness Twinning Association hatten keine Mühe gescheut, diesen Tag zu gestalten. Um 10:30 Uhr eröffneten die Bürgermeisterin Pat Phillips und unser Bürgermeister H.G. Ehmen die Gala im Stadtpark. An den Ständen gab es Gegrilltes, Getränke, selbstgebackenen Kuchen und allerlei Selbstgebasteltes. Gewinnspiele annimierten zum Mitspielen. Die Erlöse dienen der Finanzierung der Partnerschaft. Als Programm gab es eine Hundeshow, eine Squaredance Vorführung und ein zweistündiges Konzert der Skegness Silver Band.
Am Abend fand im Southview Park Hotel ein Festakt anläßlich der 30-jährigen Städtepartnerschaft statt. Bürgermeisterin Pat Phillips eröffnete den Abend in der Lobby und Sarah Braun und Lisa Schäfer gaben auf dem Klavier und der Querflöte drei flotte Musikstücke zum Besten. Dann begrüßte der Stadtdirektor Toni Cumberworth die Anwesenden, Reverend Malcolm France sprach das Tischgebet und das Festessen wurde eröffnet. Nach dem Nachtisch ergriff Bürgermeisterin Pat Phillips noch einmal das Wort und gab ihrer Freude darüber Ausdruck, dass die Partnerschaft nun schon 30 Jahre besteht und mit Leben erfüllt ist. Sie hofft, dass die Kontakte auf offizieller und privater Ebene weiter bestehen bleiben. Sie überreichte Bürgermeister Ehmen eine Kristallschale aus einer Glasbläserei in der Nähe von Skegness. Anschließend ergriff Bürgermeister H.G. Ehmen in englischer Sprache das Wort. Er bedankte sich für die Einladung und das Programm, das die englischen Gastgeber zusammengestellt hatten. Ebenso bedankte er sich auch bei Hermann Vogel, der den Besuch maßgeblich vorbereitet und damit viel Einsatz zur Förderung der Partnerschaft geleistet hatte. Herr Ehmen überbrachte die Grüße des Rates und der Verwaltung und verwies darauf, dass schon viele offizielle Begegnungen zu privaten Freundschaften geführt haben. Dann berichtete er von den derzeitigen kulturellen Aktivitäten in Bad Gandersheim, z.B. Domfestspiele, Roswitha- Literaturpreis, das kommende Lichterfest des KVV, die Konzerte in der Stiftskirche und das Portal zur Geschichte. Er ging aber auch auf die angespannte finanzielle Situation der Stadt und die sich daraus ergebenden Konsequenzen ein. Als Gastgeschenk überreichte er eine Kohlezeichnung der Stiftskirche und des Bracken des Gandersheimer Künstlers Reinhard Hoheisel. Auch Brian Chapman, der Vorsitzende der Twinning Association, würdigte die Arbeit der letzten 30 Jahre und bedankte sich bei Hermann Vogel für die gute Zusammenarbeit und überreichte ihm zum Dank eine Kristallschale mit Gravierung. In seiner Anwort erinnerte Hermann Vogel an die vielen gemeinsamen Unternehmungen und Ausflüge und bedankte sich für die Gastfreundschaft. Er erinnerte auch an diejenigen, die sich in früheren Jahren in beiden Städten sehr für die Partnerschaft eingesetzt haben und nicht mehr leben. Als Ausblick forderte er, dass die Zusammenarbeit insbesondere zwischen den Schulen weiter verbessert werden muss. Zum Abschluss lud er die englischen Partner zum Gegenbesuch nach Bad Gandersheim ein. Im Namen der neu gegründeten Sparte Städtepartnerschaften überreichte er an die Stadt Skegness als bleibendes Zeichen der Verbundenheit ein Holzwappen, erschaffen von Wilhelm Pinne, aus Bad Gandersheimer Eichenholz. Im Auftrag der Reisegruppe schenkte er der Stadt eine Wanduhr mit Gandersheimer Motiven. Für Chairman Brian Chapman hatte er einen Kirschholzteller mit dem Bild der Stiftskirche mitgebracht. Für Alan Crawshaw, den ehemaligen Stadtdirektor, und seiner Frau Vivien übergab er ein Bild mit dem Motiv „Der Schrei" von Edvard Munch, das Felicja Tietz während vieler Stunden auf Leinen gestickt hatte. Auch die Reiseteilnehmer bekamen jeder ein Andenken an das 30-jährige Partnerschaftsjubiläum geschenkt: Einen Briefbeschwerer aus Glas mit Gravierung. Zum Abschluss des Abends gab es ein „Raffle", eine Verlosung, die bei den Engländern sehr beliebt ist. Die Geschäftsleute von Skegness hatten die Preise gestiftet. Der Erlös kommt den Aktivitäten der Städtepartnerschaft zugute. Alle hatten viel Spaß dabei und so verabschiedete man sich allerseits sehr zufrieden mit mehr oder weniger wertvollen Gewinnen.
Am 06.07.09 dann der Tag der Abreise. Reverend Malcolm France hielt eine Spezial- Morgenandacht in der St. Matthews Church und Konrad Barke übersetzte ins Deutsche. Im Eingangsbereich der Kirche gab es Tee, Kaffee und Kuchen. Auf dem Weg zur Fähre in Hull wurde in Grimsby noch das Fischereimuseum besucht. Hier erhielt die Reisegruppe Einblick in das harte Leben der Fischer und konnte einen Fisch-Trawler besichtigen.
Am späten Nachmittag des 07.07.09 erreichte die Gruppe wohlbehalten und um viele Eindrücke reicher Bad Gandersheim.
Zum Altstadtfest 2008 Besuch aus den Partnerstädten
Einer gute Tradition folgend waren auch in diesem Jahr zum Altstadtfest Delegationen aus Skegness und Rotslaar gekommen. Die Rotslaarer wieder in gewohnter Weise mit ihrem Leffe-Bierwagen, der mit seinen "Mönchen" schon fester Bestandteil des Altstadtfestes geworden ist. Angeführt wurde die Gruppe von Bürgermeister und Senator Dirk Claes.
Die Delegation aus Skegness kam bereits am Donnerstag, den 04.09.2008 in Bad Gandersheim an und hatte wieder ein umfangreiches Besuchs- und Besichtigungsprogramm zu absolvieren. Neben dem Besuch unseres Altstadtfestes fand auch ein Besuch bei der Familie Tillmann im Schloss Hachenhausen statt. Weitere Programmpunkte waren u.a. eine Fahrt in die ehemals Freie Reichsstadt Goslar und ins Staatsbad Bad Pyrmont, bevor es am 09.09.2008 zurück nach Skegness ging.
Bei Familie Tillmann in Hachenhausen
Gruppenfoto im Kurpark von Bad Pyrmont
Reisebericht über die Fahrt nach Skegness vom 24. 09. - 30.09.2007
von Marianne Goslar (etwas gekürzte Fassung)
Am Montag, den 24. September 2007 um 7.50 Uhr brachen 37 erwartungsvolle England-Besucher mit unserem Schilling-Busfahrer Albert in Richtung Rotterdam auf. Die Busfahrt war angenehm, dank der üppigen Pausen und Alberts Filterkaffee.
Dank der exzellenten Vorbereitung und der guten Fahrweise von Albert waren wir nie zu spät, sondern immer etwas früher dort, wo wir hin wollten.
Unsere „Pride of Rotterdam" ist die zweitgrößte Fähre der Welt und es verschlug uns bei ihrem Anblick erst einmal die Sprache. Ganz in weiß-blau, 12 Decks. Nachdem wir, suchend durch die endlos erscheinenden Gänge, Treppen und Winkel, unsere Kabinen gefunden hatten, erkundeten wir erst einmal diesen Riesenpott.
Mit einer dreiviertel Stunde Verspätung (die wir nicht zu verantworten hatten) legten wir dann bei stürmischem Wind, ab Richtung Hull / Mittelengland. Ich dachte, dass bei der Größe dieser Fähre der Wellengang kaum zu bemerken sei - mitnichten! Es war nicht der Wein, der uns schwankend in die Kabinen brachte, es war tatsächlich die Dünung. Zu viel, um sie nicht zu bemerken, zu wenig -- um richtig seekrank zu werden.
Am Dienstag, den 25.September morgens um 6 Uhr englischer Zeit, weckte uns durch den Kabinen-Lautsprecher freundliche Musik und eine angenehme Stimme in drei Sprachen. Es blieben ja nur zwei Stunden Zeit bis zur Ankunft, um ein paar hundert Passagiere mit Frühstück zu versorgen.
Die Einreise nach England ging schnell und ohne Probleme vonstatten. Der Bus stand fahrbereit am Kai und wir fuhren auf der linken Straßenseite Richtung Skegness. Albert hat diese Umstellung mit Bravour gemeistert.
Wir mussten gen Süden, über die „Humber-Bridge", eine Hängebrücke von 2,6 km Länge. Man wurde an die „Golden-Gate-Bridge" erinnert. Die mittelenglische Landschaft erinnert stark an unser Niedersachsen, viel Landwirtschaft, vor allem Anbau von Gemüse, Kohl aller Sorten und Blumen. Hügel, Kühe und Schafe auf endlosen Weiden, die anders als bei uns nicht durch Zäune, sondern durch die typischen englischen Hecken begrenzt werden.
Um halb 12 fuhren wir dann am „Sunningdale Hotel" vor, in dem die meisten unserer Gruppe untergebracht wurden. Die privaten Gastgeber nahmen ihre Schützlinge in Empfang. Wir trafen uns alle wieder am Nachmittag zum gemeinsamen Empfang in der „Town Hall", dem Rathaus von Skegness.
Nach Begrüßungsreden vom Bürgermeister von Skegness, Councillor Ken Milner, dem neuen Stadtdirektor Mr.Tony Cumberworth und unserem „Boss" Hermann Vogel (auch in englischer Sprache), wurden Gastgeschenke übergeben und zu einem kleinen Umtrunk mit Sandwiches gebeten.
Am Abend nahmen wir unser Essen bei privaten Gastgebern ein, auch die Hotelgäste wurden privat eingeladen und es wurde so manche neue Bekanntschaft geknüpft und alte wieder aufgefrischt.
Am nächsten Morgen, Mittwoch, den 26. September fuhren wir mit dem englischen Bus und Busfahrer Derrick, der sich mit seiner Frau Margaret sehr in die Twinning Association einbringt, Richtung Boston, eine Nachbarstadt ca. 36 km entfernt. Busfahrer Albert hatte frei, da er nach den neuen EU-Verordnungen bestimmte Ruhezeiten einhalten muss. Man bat uns zu einem Begrüßungsempfang in den Ratssaal, wo der Bürgermeister einige Worte zu uns sprach, bevor ein dafür zuständiger Herr uns die Geschichte Bostons erklärte und uns einige kostbare Dinge wie silberne Zepter, Schalen, Teller und viele andere Sachen, die mit der Geschichte Bostons im Zusammenhang standen, zeigte. Viele von uns wussten gar nicht, dass die gleichnamige große Metropole in den USA von Einwanderern eben aus diesem englischen Boston kamen und sie sie jetzt ihre „Schwesternstadt" nennen.
Dank der Übersetzungskunst von Konrad Barke hatten auch die Besucher etwas davon, die nicht die englische Sprache perfekt beherrschen. Danach trafen wir uns vor der St. Botolph's Church, die größte Gemeinde-Kirche Englands, genannt „Boston Stump", wegen des „abgebrochenen" Turms.
Diese im gotischen Stil erbaute Kirche hat wie viele in England keine Kirchturmspitze wie wir sie kennen. Besonders eindrucksvoll waren die vielen wunderschönen bunten Fenster, das kunstvoll geschnitzte Chorgestühl und der Blick in das steinerne Netzgewölbe des Turms, der wie „ein hohler Zahn" gebaut ist. Er ist 84 m hoch und der höchste Kirchturm ohne Spitze in England.
Am späten Nachmittag ging es dann mit dem Bus zurück in das nahe bei Skegness gelegene Dorf Chapel St. Leonard. Dort waren wir von der Twinning Association zum typisch englischen Abendessen - Roastbeef and Yorckshire Pudding, zum Nachtisch warmen Applepie - eingeladen. Nach dem sehr schmackhaftem Essen und lustigen interessanten Gesprächen machten wir uns wieder auf den Heimweg nach Skegness.
Am nächsten Tag, Donnerstag der 27. September sollten wir ein ganz besonderes Highlight erleben. Die kleine Stadt Stamford (ca. 90 km entfernt) und das nahe gelegene wunderschöne mittelalterliche Schloss „Burghley House". Die Stadt wird geprägt durch wunderhübsche alte Steinhäuser, liebevoll zurechtgemachte kleine Läden und vor allem durch über 30 Kirchen.
Wir hatten eine Fremdenführerin, und Konrad Barke nahm seinen Job als „Translator" wieder auf, so dass wir einiges über diese für uns so typische englische Stadt erfuhren.
Danach ging es per Bus in das in der Nachbarschaft gelegene riesengroße Anwesen „Burghley House", einem im 16. Jahrhundert von William Cecil, dem Schatzkanzlers Elizabeth I erbauten Palast. Burhley House ist einer der schönsten Adelspaläste Englands. In der schlosseigenen Orangerie nahmen wir das Mittagessen ein. Diesmal luden wir unsere mitgefahrenen Skegnesser Gastgeber ein.
Anschließend besichtigten wir das imposante, hochherrschaftliche Gebäude mit seiner Vielzahl an Räumen mit den kunstvollsten Möbeln und Gemälden, die alle ihre Geschichte hatten. Erklärt, und wieder mit Konrads Hilfe übersetzt, wurde uns alles durch professionelle Führung.
Uns Frauen hatte es besonders die riesige Küche angetan mit Unmengen von kupfernen Töpfen, Back- und Puddingformen, dem Schweinegrill zum Drehen am offenen Feuer und vielen anderen tollen Sachen. Eindrucksvoll auch das Ölgemälde eines geschlachteten Ochsen des Antwerpener Malers Snyders.
Man konnte sich so richtig vorstellen wie eine Heerschar von Bediensteten damals dort tätig war, um ihre hohe Herrschaft und deren Gäste mit den köstlichsten Speisen zu verwöhnen.
Eindrucksvoll war auch ein Weinkühler, ein aus massiven Silber kunstvoll geschmiedete Wanne, 100 kg schwer mit Platz für über 40 Weinflaschen.
Nach diesen eindrucksvollen Stunden machten wir uns mit Alberts Bus auf den Heimweg. Wir hatten eine Einladung im Rugby-Club zum „fish and chips" Essen und zum „Bingo" beim gemütlichen Beisammensein. Mit großem Eifer kreuzten wir unsere Zahlen an, um die Preise von 22 und 11 engl. Pfund zu bekommen. Der Reinerlös kam der Partnerschafts-Organisation zu Gute. Es war sehr lustig, der Fisch mit Kartoffelchips gewöhnungsbedürftig, aber wie alles im Leben ist das reine Geschmacksache.
Am nächsten Tag, Freitag, der 28. September war „shopping" angesagt, dazu ging es in die ca. 80 km entfernte Stadt Grantham zum Einkaufscenter „downtown". Nach den mehr oder minder nötigen Einkäufen und einer Mittagspause ging es mit dem Bus weiter zum „Belton House", einem wunderschönen Landsitz mit wahnsinnig großen Gartenanlagen in der Nähe von Grantham.
Das in der Zeit von 1685 bis 1688 vom jungen Sir John Brownlow erbaute Anwesen wurde im Laufe der Zeit immer wieder von den jeweiligen Bewohnern modernisiert, so dass wir einen Einblick in die Lebensumstände mehrerer Jahrhunderte hatten. Von der alten Kücheneinrichtung über prachtvolle Schlafräume, gemütliche Wohnzimmer mit dicken wertvollen Teppichen, wertvollem Porzellan, kunstvollen Intarsien-Möbel bis hin zum relativ modernen Badezimmer haben wir uns alles angesehen. Leider regnete es auch an diesem Nachmittag wieder, so dass wir nur kurz die schönen Gärten besichtigt haben.
Am späten Nachmittag ging es mit dem Bus dann wieder nach Skegness. Wir machten uns etwas schick, da wir am Abend von unseren Gastgebern zu einem Dinner Buffet in das noble „NORTH SHORE Golfhotel" eingeladen waren. An großen runden Tischen haben wir zusammen mit unseren englischen Freunden ein paar schöne Stunden verbracht. Es wurde ein „raffle", so eine Art Tombola veranstaltet, deren Erlös wiederum der Partnerschaftsorganisation zu Gute kam. Jeder der Gastgeber brachte etwas mit, vom Nagellack über Spirituosen, einen Rücksack, Naschwerk, einer Puppe, Fotoalben und viele Dinge mehr.
Sonnabend, der 29. September, unserem letzten Tag, machten wir uns zu Fuß auf den Weg in die nahe gelegene St. Matthew's Church, wo Reverend Malcolm France extra für uns, den Besuchern aus Bad Gandersheim und den Mitgliedern der Twinning Association Skegness, einen kleinen Gottesdienst vorbereitet hatte. Nach Gebeten, Liedern und seinem Segen nahmen wir in der Sakristei noch einen Tee mit Gebäck zu uns und hatten dann den Rest des Vormittags zur freien Verfügung.
Gegen 13 Uhr trafen wir uns zum Abschiedstreffen bei Brian und Julie Chapman, die in ihrem kleinen Haus für ca. 50 Leute ein Buffet aufgebaut hatten, das keine Wünsche offen ließ.
Allen die dabei geholfen haben, einen ganz besonderen Dank für diese logistische Meisterleistung. Hermann Vogel hatte als kleines Dankeschön eine hübsche Vogelfutterstation für ihren Garten besorgt, die er mit netten Worten unter dem Beifall aller überreichte.
Die letzten Stunden gingen viel zu schnell vorbei und wir mussten uns verabschieden. Nicht ohne ein gemeinsames „Muss i denn zum Städtele hinaus" zu singen.
Busfahrt nach Hull, Einchecken an Bord, Übernachten und Frühstück auf der Fähre, Busfahrt in Richtung Bad Gandersheim.
Wir waren alle erfreut und dankbar, unversehrt und beladen mit neuen Eindrücken wieder zu Hause zu sein. Wenn auch das Wetter sehr zu wünschen übrig ließ, waren die Aspekte der zwischenmenschlichen Beziehungen wichtiger als alles andere. Viele Bad Gandersheimer unter sich, lernten sich besser kennen und die Gastfreundschaft der Engländer war sowieso einmalig und wir werden uns Mühe geben im nächsten Jahr den Gegenbesuch auch wieder abwechslungsreich und mit viel Engagement zu gestalten.
Wer das erste Mal mitgefahren war, wird es mit Sicherheit wieder tun.
Good Bye Skegness und Auf Wiedersehen in Bad Gandersheim
Besuch aus unserer englischen Partnerstadt Skegness
zu den Gandersheimer Domfestspielen.
Vom 27. Juni bis zum 03.Juli 2007 kamen auf Einladung der Stadt Bad Gandersheim der Bürgermeister der englischen Partnerstadt Ken Milner (Foto) und seine Ehefrau Deborah, sowie der Stadtdirektor Alan Crawshaw (Foto) und seine Ehefrau Vivien in unsere Kur- und Festspielstadt.
Ken Milner Alan Crawshaw
Neben dem Besuch des Portals zur Geschichte in der Stiftskirche und in Brunshausen mit den kostbaren Ausstellungen des 1000-jährigen Kirchenschatzes standen weitere Sehenswürdigkeiten unserer schönen Stadt auf dem Programm. Natürlich war der Besuch und die Premiere der 49. Gandersheimer Domfestspiele am 28. Juni 2007 ein Hauptanlass der weiten Reise unserer Gäste.
Für den Bürgermeister aus Skegness, Ken Milner, und seiner Gattin war es der erste Besuch in Bad Gandersheim. Alan Crawshaw und Gattin Vivien sind seit vielen Jahren Stammgäste in Bad Gandersheim, ob zum Besuch des Altstadtfestes, zu den Domfestspielen oder zu Besuch bei Freunden.
Für Alan Crawshaw ist der jetzige Besuch der letzte in seiner offiziellen Mission als Stadtdirektor unserer Partnerstadt Skegness. Ende Juni beginnt sein wohlverdienter Ruhestand. An dieser Stelle sei Dank gesagt für die jahrelange hervorragende offizielle Zusammenarbeit mit Mr. Crawshaw, die unsere fast 30jährige Städtepartnerschaft mit Skegness so auszeichnet. Ganz gewiss ist dieses nicht der letzte Aufenthalt des Ehepaares Crawshaw in Bad Gandersheim. Eine weitere Mitwirkung bei der Städtepartnerschaft wäre sehr wünschenswert.
(v.l.) stellvert. Bürgermeisterin Elizabeth Sälzer, Bürgermeister Ken Milner, Bürgermeister Gerhard Ehmen, Deborah Milner, Vivien Crawshaw, Stadtdirektor Alan Crawshaw, KVV-Vorsitzender Hermann Vogel
Tony Cumberworth
seit 2007 neuer Stadtdirektor