Gedenksteine auf dem Clusberg

Vielleicht hat der eine oder andere, der auf dem Clusberg am Clusturm (ehem.Wilhelmsturm) in der Vergangenheit vorbei kam, sich gefragt, was dort der Obelisk und der steinerne Tisch zu bedeuten haben und warum diese so verwahrlost aussehen. Beide Gedenksteine hatte der Gesangverein Liedertafel Concordia aufgestellt. Der Obelisk wurde zu Ehren Hoffmann von Fallerslebens nach dessen Tod errichtet und am 2. August 1874 geweiht. Der Steintisch gilt ebenfalls dem Andenken Hoffmann von Fallersleben und zusätzlich dem 1869 verstorbenen früheren Hofkapellmeister am Herzoglich-Braunschweigischen Hoftheater und bekannten Komponisten Albert Methfessel. Die Liedertafel „Concordia errichtete den Gedenkstein nach dem Tode von Methfessel im Jahre 1869. 
Die Liedertafel „Concordia wurde 1833 in Gandersheim gegründet und hatte Bestand bis in die 1960-er Jahre. Es war ein sehr engagierter Sängerverein, der weit über die Grenzen Gandersheims hinaus Bekanntheit und Achtung erlangte. Albert Methfessel, bekannt und berühmt durch seine Motetten, Kantaten, Lieder für die Freiwilligen gegen Napoleon und durch das von ihm bearbeitete Deutsche Kommersliederbuch, besuchte regelmäßig seine in Heckenbeck verheiratete Tochter. In der Zeit seines Ruhestandes, bis zu seinem Tode, wohnte er ständig bei ihr. Während dieser Aufenthalte in Heckenbeck hatte er engen Kontakt zur Liedertafel. An seinem 80. Geburtstag wurde er zum Ehrenmitglied ernannt. Er sang mit ihnen und hat sie gelegentlich auch dirigiert, letztmalig 1868. Nach seinem Tode 1869 wurde ihm und Hoffmann von Fallersleben ein gemeinsamer Gedenkstein (der steinerne Tisch) auf dem Clusberg gesetzt. Im Jahre 1873 setzten deutsche Sänger ihm zusätzlich an seinem Grab in Heckenbeck einen Gedenkstein. Der Dichter Hoffmann von Fallersleben stand in enger Verbindung zur Liedertafel. Nach der Amnestie (er musste aus politischen Gründen von seiner Professur aus Breslau fliehen und dichtete das Deutschlandlied auf der damals englischen Insel Helgoland) arbeitete er als Bibliothekar auf Schloss Corvey. Von dort aus besuchte er sehr oft seinen in Gandersheim wohnenden Studienkollegen Ludwig Reck. Bei diesen Besuchen entstand die Verbindung zur Liedertafel. Sein letzten Aufenthalt in Gandersheim war 1872. Unter seiner Leitung sang die Concordia einige Chöre. Am Abend fand im „Römischen Kaiser ein fröhliches Beisammensein statt, in dessen Verlauf der Dichter zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Eine Abordnung der Liedertafel geleitete ihn nach seinem Tode am 23.01.1874 zur letzten Ruhestätte. Kurz danach, am 2.08.1874, setzten die Säger ihm zur Erinnerung den Obelisken. Es ist der älteste Gedenkstein, der Hoffmann von Fallerleben gesetzt worden ist.
Der KVV hatte sich nun darum bemüht, die beiden Gedenksteine mit der umgebenden Fläche wieder instand zu setzen und ihnen ein ansehnliches Äußeres zu verschaffen. Mit Unterstützung unserer heimatlichen Politiker konnte die Kultur- und Denkmalstiftung des Landkreises Northeim dafür gewonnen werden, sich an den Restaurierungskosten zu beteiligen. Darüber hinaus hat der Privatmann Harm Smidt anlässlich seines Geburttages statt Geschenke um Geldbeträge u. a. für die Herrichtung dieser Gedenksteine gebeten und diese Geld zur Verfügung gestellt. Den Rest hat der KVV übernommen. Die Firma Gertler hat dann die Arbeiten ausgeführt.
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Am 08.Juni 2012 konnten nun die Gedenksteine in Gegenwart unseres Bürgermeisters H.G. Ehmen, des Ratsherrn und Kreistagsabgeordneten Rudolf Hermes, des Kreistags-Landtagsabgeordneten Joachim Stünkel, dem Vorsitzenden des KVV Peik Gottschalk, Herrn Harm Smidt, Herrn Gertler, Frau und Herrn Schrader/Wolperode, Herrn Fischer vom GK und vielen Bürgerinnen und Bürgern im restauriertem Zustand der Öffentlichkeit übergeben werden. Herr Schrader ging in seinem ausführlichen Vortrag auf den geschichtlichen Hintergrund der Gedenkstätte und deren Restaurierung ein.
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